„Musik zu empfinden und zu verstehen ist die grosse Herausforderung für die Interpretation eines Werkes. Nur so können Menschenseelen berührt werden. Genau diese Momente zeichnen für mich das Leben als Geigerin aus.“
Astrid Leutwyler begann ihre Karriere als Erste Konzertmeisterin bei den Bamberger Symphonikern, als erste Geigerin im Orchestra Mozart unter der Leitung von Claudio Abbado sowie als stellvertretende Stimmführerin bei den Düsseldorfer Symphonikern. Mit den Engagements beim Mahler Chamber Orchestra, Zürcher Kammerorchester und beim Münchner Kammerorchester verstärkte sich ihr Interesse an kleineren Ensembles und Kammerorchestern.
Früh begann sie sich auf Kammermusikliteratur zu fokussieren und sich für selten gehörte Werke in aussergewöhnlichen Besetzungen zu begeistern. 2018 erschien als Ergebnis dieser langjährigen Beschäftigung schließlich das vielbeachtete und hochgelobte Album „Hymne à la beauté“ (Solo Musica/Sony Music) mit Werken von Charles Ives, Camille Saint-Saëns, Felix Petyrek, Czesław Marek und Ottorino Respighi. 1984 in Zürich geboren, absolvierte Astrid Leutwyler ihre musikalische Ausbildung, den Master of Arts (ZFH) sowie das Konzertexamen in Stuttgart, Zürich und London bei Hanna Weinmeister, Judith Ingolfsson, Andreas Janke und David Takeno. Zur Vertiefung Ihrer Spielpraxis im barocken und klassischen Repertoire nahm sie über mehrere Jahre Unterricht bei Rachel Podger (Guldhall School London) und Giuliano Carmignola (Hochschule Luzern).
Prägend war schließlich die Zeit im Gustav Mahler Jugendorchester. Vier Jahre lang war Astrid Leutwyler dort als stellvertretende Konzertmeisterin und Stimmführerin tätig. Eine Zeit, die 2011 die Weichen für den weiteren musikalischen Weg der Künstlerin stellte. „Das Gustav Mahler Jugendorchester ist die beste Erfahrung, die man als junge Musikerin machen kann. Es hat mir sehr viele Türen zu namhaften Orchestern in Europa geöffnet.“
Nicht nur zahlreiche Auftritte als Kammermusikerin im In- und Ausland und Engagements in renommierten Orchestern Europas zeichnen den musikalischen Weg der Musikerin aus, sondern auch Tätigkeiten als Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater Stuttgart, bei Festivals wie dem Festival Aigues-Vives en Musiques oder an der Gustav Mahler Academy in Bozen. Aktuell spielt sie als Mitglied des Balthasar Neumann Ensembles unter der Leitung von Thomas Hengelbrock.
In der laufenden Saison spielt Astrid Leutwyler als Stimmführerin der 2. Violinen am Festival d’Aix-en-Provence in der Oper „Le nozze di Figaro“ und in Händel’s “Alcina” im Palais Garnier unter der Leitung von Thomas Hengelbrock. 2022 sind zudem weitere Konzerte mit dem deutschen Pianisten Sebastian Knauer geplant.
Kammermusik bleibt für sie kommunikativer Nährboden und Inspirationsquelle ihrer musikalischen Tätigkeit: geplant sind Konzerte u.a. bei den Serenaden Konzerten Zürich, beim Klassikfestival Küsnacht sowie im Künstlerhaus Boswil. Zurzeit arbeitet Astrid Leutwyler an ihrer neuen Kammermusik-CD unter anderem mit einem Auftragswerk des deutsch-iranischen Komponisten Arash Safaian.
Astrid Leutwyler spielt auf einem Instrument von Anselmo Bellosio (Venedig, 1778).